GELEBTE PARTIZIPATION
Erfolgreiche Beispiele
In Wien findet Partizipation in jedem beginnenden Projektprozess statt. Zuständig für die Aufbereitung dieses Prozesses sind die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung (GB*) und wohnpartner. Sie begleiten geplante Projekte von Grund auf und informieren alle Akteur*innen bereits vor Beginn. Alle Beteiligten haben so die Möglichkeit, mit ihrem bereits bestehenden „Grätzelwissen“, neuartigen Ideen oder zukunftsorientierten Vorschlägen direkt am Stadtbild mitzuwirken und so ihre Lebensumgebung mitzugestalten. Dadurch wird der Zusammenhalt gefördert und die Verbundenheit zum „Viertel“ vertieft.
Anhand zahlreicher Beispiele lässt sich erkennen, dass viele motivierte Bürgerinnen und Bürger in unserer schönen Stadt Wien leben. Hier seien nur einige Beispiele angeführt, die einen Einblick auf das Wesen der Partizipation im urbanen Bereich vermitteln.
15. Bezirk, Gasgasse 6 – Platzgestaltung vor der „Schule der Vielfalt“
2017 hatte eine Anrainerin und Mutter eines Schulkindes die Idee zur Aufwertung des Schulvorplatzes und meldete sich beim GB*-Team. Über die Sommermonate wurden der Schulvorplatz mit weiteren Sitzgelegenheiten ausgestattet und ein Trinkbrunnen sowie vier Wassersprühdüsen installiert, die für kühles Nass in den warmen Sommermonaten sorgen und so eine Maßnahme gegen die Entstehung von städtischen Hitzeinseln im Sommer darstellen.
Unterstützung fand das Büro der GB* bei Pädagog*innen, Eltern und Schüler*innen, die in Workshops und vor Ort gemeinsam mit Fachdienststellen des Magistrats und der Bezirksvorstehung dieses Projekt gestalteten. Die Neugestaltung bietet darüber hinaus auch Anrainerinnen und Anrainern ein neues kleines Erholungsgebiet in der Stadt.
Thaliastraße NEU
2021 soll die bedeutende Einkaufsstraße auf Initiative der Bezirksvorstehung in mehreren Phasen erneuert und umgestaltet werden. Von April bis September 2020 waren Bewohner*innen, Straßennutzer*innen und Geschäftsleute eingeladen, ihre Ideen, Wünsche und Vorstellungen zur Neugestaltung bei der lokalen GB* einzubringen.
Derzeit findet die Auswertungsphase statt, in der alle Anregungen und Vorschläge analysiert werden. Bestimmt werden mehrere Inspirationen in das Projekt einfließen und die Ideenfinder Freude mit ihrem Anteil am Stadtbild haben.
NACHmachBAR
Mit der Aktion NACHmachBAR will das Büro der GB* die Nachbarschaftsgemeinschaft stärken und städtische Viertel lebendiger gestalten. Öffentlicher Raum in der Wohnumgebung soll für nachbarschaftliche Aktivitäten verstärkt genutzt werden.
Sei es, um Feste zu feiern oder einen gemeinsamen Mittagstisch zu organisieren, um dadurch die Menschen im angrenzenden Wohnumfeld besser kennenzulernen, Kunstaktionen in einer ausrangierten Telefonzelle zu gestalten oder einen Flohmarkt im Innenhof eines Wohngebäudes zu veranstalten – alle Aktionen haben eines gemeinsam: die Menschen aus dem Grätzel zusammenzubringen und die Gemeinschaft zu stärken.
Garage Grande
Die Garage Grande ist ein stillgelegtes fünfstöckiges Parkhaus in Ottakring mit 2.500 m² Fläche, das für drei Jahre zwischengenutzt wird. Die lokale GB* begrüßt die Gelegenheit und bietet Raum, in dem Ideen für ein gutes Stadtklima ausprobiert und realisiert werden können.
Derzeit bietet das Gebäude im ersten Stock die Möglichkeit zu garteln; im zweiten Stock haben Künstler*innen ein Atelier eingerichtet, und im dritten Stock wurden zwei Bienenvölker untergebracht. Diese Aktion soll ein Treffpunkt und Austausch für Nachbarinnen und Nachbarn sein und bietet jede Menge Raum für weitere Do-it-yourself-Projekte.
Praterstraße und Nestroyplatz NEU
Der Nestroyplatz und die Praterstraße im 2. Bezirk werden im Zuge einer geplanten Sanierung neu und attraktiver gestaltet. 200 Bewohnerinnen und Bewohner haben dazu bereits im Vorfeld rund 500 Ideen und Vorschläge eingebracht. Begleitet wurde das Beteiligungsprojekt von den Expertinnen und Experten der Gebietsbetreuungen Stadterneuerung (GB*).
Die engagierten Teilnehmer*innen berieten sich in Arbeitskreisen intensiv zu aktuellen Themen wie mehr Querungsmöglichkeiten über die Praterstraße, Radwegverbreiterungen oder die Neugestaltung des Therese-Krones-Parks. Die gemeinsam erarbeiteten Gestaltungsziele dienen als Grundlage für weitere Planungen im Bezirksgremium.